ALL YOU NEED IS LESS
EINE KULTUR DES GENUG AUS ÖKONOMISCHER UND BUDDHISTISCHER SICHT
von Manfred Folkers und Niko Paech, 2020
Mit Niko Paech und Manfred Folkers loten zwei Experten aus, welche Potenziale die beiden Denkrichtungen mitbringen, um unseren zerstörerischen Wachstumspfad zu verlassen. Über eine provokante Abrechnung mit den Wachstumstreibern kapitalistischen Wirtschaftens und das Besinnen auf die Tugenden eines konsumbefreiten Lebens entwickeln sie eine "Kultur des Genug". Denn nur mit einer "zufriedenen Genügsamkeit" werden sich die großen Krisen unserer Zeit lösen lassen.
MANFRED FOLKERS UND NIKO PAECH
Manfred Folkers
Ist Mitglied des Rates der Deutschen Buddhistischen Union und wurde 2004 von Thich Nath Hanh zum Dharma Lehrer ernannt.
Niko Paech
Ist einer der führenden Vordenker der Postwachstumsökonomie im deutschsprachigen Raum. Er lehrt im Bereich der Pluralen Ökonomie an der Universität Siegen.
INHALT DES BUCHES
1. Was ist das Ziel des Buches?
Aufzuzeigen wie erstrebenswert es ist, eine Kultur des Genug zu etablieren und mit welchen Mitteln dies möglicherweise erreicht werden kann.
Es werden buddhistische Motive vorgestellt, die uns während dem umfassenden Wandel, den es zu bewerkstelligen gilt, unterstützen können. Die lesende Person wird zur Selbsttransformation angeregt und mit der Möglichkeit Pionierarbeit zu leisten vertraut gemacht. Es soll Individuen wie Gruppen eine Hilfe sein, um einen maßvollen Wohlstands- und Technologieboykott zu üben. Denn die großen Krisen unserer Zeit, werden sich nur mit einer zufriedenen Genügsamkeit lösen lassen.
2. Gliederung und Argumentationslinien
Das Buch besteht im wesentlichen aus vier Abschnitten. Die durchaus kritischen Interviews zu Beginn und am Ende des Buches, wurden durch Barthel Pester geführt, einem Journalisten und Moderator. Den Hauptteil des Buches machen die beiden Essays aus, zum einen das von Manfred Folkers, aus buddhistischer Sicht, mit dem Titel „Buddhistische Motive für eine Überwindung der Gier-Wirtschaft“ sowie das, aus ökonomischer Sicht verfasste, von Niko Paech, „Suffizienz als Antithese zur modernen Wachstumsorientierung“. Es wird argumentiert, dass die Politik handlungsunfähig ist, da sie mit der Gier- Wirtschaft verstrickt ist und es deshalb Aufgabe von Einzelpersonen ist mit gutem Beispiel voran zu gehen und lokal funktionierende, ökologisch sinnvolle Lösungen zu etablieren die andere Menschen umdenken lassen.
3. Ergebnisse des Autors/der Autorin
Ein friedlicher und fröhlicher Aufstand der sich Verweigernden um eine Kultur des Genug zu etablieren, wird als Wunsch geäußert. Der Wandel kann nur dezentral durch eine Graswurzelbewegung stattfinden. Es ist wichtig positiven Beispielen von Menschen die als Pioniere voranschreiten, eine Plattform zu bieten und deren Erfolge und Erkenntnisse wertzuschätzen und zu verbreiten. Zeitökonomisch gesehen macht uns zusätzlicher Konsum nicht zwingend zufriedener. Es gilt weniger Aktivitäten mehr Aufmerksamkeit zu schenken, um als geübter Konsument einen höheren Nutzen zu generieren Wir dürfen uns als Gesellschaft nicht weiterhin auf technologische und politische Erlösungen verlassen. Demokratien sind ohne Suffizienz nicht zu retten.
PERSÖNLICHE STELLUNGNAHME
von Simon Waldburger
Ich verstehe die Essays als einen Aufruf den eigenen Konsum zu überdenken. Konsumieren neu zu lernen und wertzuschätzen. Achtsamkeit und Selbstwirksamkeit zu üben. Mehr Wertschöpfung aus überlegteren Konsumentscheidungen zu gewinnen, um ein glücklicheres und ökologisch verträglicheres Leben zu führen.
Es wird auf Missstände in unserer heutigen Gesellschaft und Wirtschaft aufmerksam gemacht, darauf wie es zu diesen gekommen ist und wie sie sich überwinden lassen können.