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VOM GÄRTNER IN DIE FRISCHETHEKE

Mitten auf einer Insel im größten Trinkwasserspeicher Europas

Wer sich von Konstanz mit dem Fahrrad auf die Reichenau begibt, nimmt ihn bereits auf dem Deich, der Verbindung mit dem Umland wahr – diesen frischen Duft, der unmittelbar an Heimat, Landwirtschaft, an gutes Gemüse und frisches Obst erinnert. Das kann nur bester Anbau von Gemüse und Obst sein. Eine Insel auf der Gemüse und Obst angebaut wird - klingt surreal, ist jedoch ein nachhaltiges Konzept von der Reichenau-Gemüse eG.

Von Johannes Denzel

Beim Gemüseeinkauf zählen vor allem Herkunft, Qualität und Frische der Produkte. Das versteht sich fast von selbst. Genau das garantiert die Reichenau-Gemüse eG mit einer hochmodernen, genossenschaftlich organisierten Vermarktung. Ihre Erzeuger liefern das behutsam geerntete und sorgfältig verpackte Gemüse in der eigenen Vermarktungshalle ab, dort wird es auf Qualität streng geprüft, kommissioniert und täglich mit modernen Kühllastwagen vorwiegend im süddeutschen Raum ausgeliefert. Die Reichenau-Gemüse eG hat ein Mehrweg-System mit unterschiedlichen Kisten entwickelt, die in einem Kreislauf mehrfach befüllt und gereinigt werden, um die Handhabung zu vereinfachen.

Salatfeld mit Gewächshäuser_Foto Achim M
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DAS REICHENAUER GEMÜSE

– das kennt man im ganzen süddeutschen Raum

Im Mittelpunkt der Nachhaltigkeitsstrategie der Reichenau-Gemüse eG stehen neben dem wirtschaftlichen Erfolg ihrer Genossenschaftsmitglieder die hohe Kundenzufriedenheit sowie die Qualität der Frischeprodukte. Wichtig ist darüber hinaus die Arbeitssicherheit, die Zufriedenheit und der Gesundheitsschutz der eigenen Mitarbeiter.

Der Weg vom frisch geernteten Obst und Gemüse beginnt für die Reichenau-Gemüse eG mit der Dienstleistung der Warenannahme aus der Hand der Gärtner. Nach der Warenanlieferung folgen die Qualitätskontrolle und die Erfassung der gelieferten Ware. Nach erfolgreichem Abschluss dieser Schritte kommt es zur Eigentumsübertragung vom Erzeuger zur Erzeugerorganisation. Im nächsten Schritt beginnt die Aufbereitung der Ware, die mit der Veredelung mittels Verpackung abgeschlossen wird. Nach der folgenden Kommissionierung erfolgt die Verladung. An dieser Stelle kommt es in der Lieferkette zum zweiten Eigentumsübergang – hier von Erzeugerorganisation zur Vertriebsgesellschaft. Diese zeichnet in der Folge verantwortlich für den Transport der Produkte zum Endkunden sowie im Allgemeinen für die Kundenbetreuung und Auftragsabwicklung. Für die schnelle Belieferung unter Einhaltung optimaler Transporttemperaturen sorgt eine Flotte hochmoderner Kühlfahrzeuge. Diese konsequente, durchgehende Kühlkette garantiert bis zum Kunden die optimale Produktqualität – getreu dem Motto „innerhalb 24 Stunden vom Produzenten zum Konsumenten“. Im letzten Schritt gewährleistet die Reichenau-Gemüse-Vertriebs eG die Rückholung des Leerguts, welches für die Auslieferung der Produkte nötig ist und distribuiert dieses zur erneuten Verwendung an die Gärtner.

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NACHHALTIGER ANBAU IM EINKLANG MIT DER UMWELT

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„Wir haben den Anspruch, unsere Erzeugung so auszurichten, dass die natürliche Umwelt möglichst wenig belastet wird.“

Johannes Bliestle

(Geschäftsführender Vorstand)

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Umweltschonende Anbaumethoden wie der integrierte Anbau und vor allem auch der ökologische Anbau sind Grundlage hierfür. Gleichzeitig schütze die Gesellschaft dadurch den Lebensraum der Menschen, Tiere und Pflanzen in deren Anbaugebieten (Insel Reichenau, Hegau) und nicht zuletzt auch das Grundwasser und das Wasser im umgebenden Bodensee. In der Gärtnersiedlung wird der Bedarf an Wasser zu ca. 80 % von aufgefangenem Regenwasser gedeckt. Die Insel nutzt dafür ausschließlich Bodenseewasser.
Generell ist die Genossenschaft ebenso bemüht bei Einwegverpackungen auf PP- und PE-Schalen zu verzichten und überwiegend Schalen aus Kartonage zu verwenden.
Doch mit welcher Energiequelle arbeitet die Reichenau-Gemüse eG? Woher bezieht sie ihren Strom? Zum Beispiel, um die Lager zu kühlen? Der größte Teil der Energie stammt aus erneuerbaren Energiequellen. Die Reichenau-Gemüse eG bezieht nicht nur größtenteils ressourcenschonende Energie, sie leistet mit ihren zwei Photovoltaikanlagen auch einen Beitrag zur Gewinnung von Energie aus erneuerbaren Quellen.
Um noch einmal von beeindruckenden Zahlen zu sprechen, hat die Reichenau-Gemüse eG im Jahr 2018 eine Menge von 15.178 Tonnen Frischgemüse produziert. Hauptsächlich Tomaten, Gurken und Paprika. Doch darüber hinaus ergänzen weitere 880 traditionelle und innovative Obst- und Gemüsesorten das Produktportfolio, was wiederum von einer unglaublichen Vielfalt zeugt.
Abschließend kann man sagen, dass die Genossenschaft, durch regelmäßige Kontrollen, Einhaltung geforderter Maßnahmen, entsprechender Prozesse und Richtlinien die Produktion qualitativ hochwertiger Erzeugnisse mit hohem Standard langfristig sicherstellt. Die Geschäftsstruktur der Reichenau-Gemüse eG bleibt auch hier ihrem  Motto treu: „Qualität durch hohen Anspruch“.
Beim Verlassen der Insel Reichenau über die Allee nimmt man ihn noch einmal war, diesen unvergleichlichen Duft, der einen doch auf der Insel die ganze Zeit umgab. Er scheint zu sagen, dass man wiederkommen müsse. Bald schon. Denn wer es schon einmal probiert hat, das Gemüse von der Insel Reichenau, weiß, dass es sich lohnt.

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